10:00 12:00 Stadtrundfahrt durch Berlin Schöneberg
12:00 13:00 Führung im Rathaus Schöneberg Gruppe 1
12:00 13:00 Lunch Gruppe 2
13:00 14:00 Führung im Rathaus Schöneberg Gruppe 2
13:00 14:00 Lunch Gruppe 1
14:30 15:30 Fahrt Richtung Grunewald
15:30 17:00 Besuch im Alliierten-Museum
17:00 18:00 Fahrt zum Hotel

Der Alliierte Kontrollrat

Der Alliierte Kontrollrat wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von den Besatzungsmächten als oberste Besatzungsbehörde für Deutschland westlich der Oder-Neiße-Linie eingesetzt und übte die höchste Regierungsgewalt aus. Sein Sitz war in Berlin, und er bestand aus den Militärgouverneuren der vier Besatzungszonen in Deutschland. Er erließ sogenannte Kontrollratsgesetze und andere Direktiven, die für alle Besatzungszonen galten und über die einstimmig entschieden werden musste. Ihre Ausführung lag im Ermessen der Militärgouverneure, bei unüberbrückbaren Gegensätzen im Kontrollrat hatte jeder von ihnen das Recht, in seiner Zone auf Weisung seiner Regierung eigene Entscheidungen zu treffen. Deswegen gab es in Fragen der gemeinsamen Deutschlandpolitik der Siegermächte gleichsam ein „Vetorecht“, das es jeder Besatzungsmacht erlaubte, in ihrer Zone einen eigenen Weg einzuschlagen. Nachdem der sowjetische Vertreter am 20. März 1948 vor dem Hintergrund des beginnenden Kalten Krieges den Kontrollrat verlassen hatte, stellte dieser praktisch seine Tätigkeit ein. Grundlagen des Alliierten Kontrollrats waren das Londoner Abkommen über Kontrolleinrichtungen in Deutschland vom 11. November 1944 und die Berliner Viermächteerklärung vom 5. Juni 1945.

Rathaus Schöneberg

Das Rathaus Schöneberg ist das Rathaus des Berliner Bezirks Tempelhof-Schöneberg. Von 1949 bis 1993 tagte hier das Berliner Abgeordnetenhaus und von 1949 bis 1991 war es Sitz des Regierenden Bürgermeisters. Nach seiner Fertigstellung im Jahr 1914 war es bis 1920 das Rathaus der kreisfreien Stadt Schöneberg. Von 1920 bis zur Bezirksfusion 2001 beherbergte es die Verwaltung des damaligen Berliner Bezirks Schöneberg.
Während der Zeit der Berliner Teilung fanden hier bedeutende Ereignisse der Stadtgeschichte statt:
die Übergabe der Freiheitsglocke am 21. Oktober 1950
John F. Kennedy hielt am 26. Juni 1963 auf dem Platz vor dem Rathaus seine berühmte Rede, bei der er das historische Bekenntnis „Ich bin ein Berliner“ abgab

Hier begann die Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin gegen den Staatsbesuch des Schahs Mohammad Reza Pahlavi, bei der der Student Benno Ohnesorg erschossen wurde.

RIAS Berlin

Das Funkhaus in Berlin-Schöneberg
Der RIAS (Rundfunk im amerikanischen Sektor) war eine Rundfunkanstalt mit Sitz im West-Berliner Bezirk Schöneberg (Kufsteiner Straße), die nach dem Zweiten Weltkrieg von der US-amerikanischen Militärverwaltung gegründet wurde und von 1946 bis 1993 zwei Hörfunkprogramme und von 1988 bis 1992 ein Fernsehprogramm ausstrahlte.

Der RIAS entstand unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg im zerstörten, in vier Sektoren aufgeteilten Berlin. Anlass war die Weigerung der Sowjetischen Militäradministration SMAD, den westlichen Siegermächten Sendezeit im Berliner Rundfunk einzuräumen. Daraufhin unternahmen die Amerikaner und Briten Vorkehrungen, selbstständige Rundfunkstationen in ihren Sektoren einzurichten. Es fehlte an eigenen terrestrischen Sendeanlagen, weshalb das U.S. Headquarters, Berlin District, zum 17. Dezember 1945 anordnete, die (weitgehend unterirdisch verlegten und intakten) Telefonkabel zur Signalleitung zu verwenden – den sogenannten Drahtfunk. Der Sender unterstand der direkten Aufsicht der Information Services Control Section. Die ersten Sendungen liefen ab Februar 1946 unter dem Namen Drahtfunk im amerikanischen Sektor (DIAS); das Sendestudio befand sich im Fernmeldeamt Winterfeldtstraße in Schöneberg. Bis 1949 druckten Rundfunkzeitungen im Ostsektor der Stadt noch das Programm des neuen Westsenders ab, 1949 erklärte die DDR den RIAS zum Propagandainstrument des politischen Gegners. Der RIAS, so die Diktion, weiche das sozialistische Bewusstsein mit Falschmeldungen auf und schaffe „Musikfallen“ für den unbescholtenen Hörer. Die „RIAS-Ente“ wurde zum gängigen Begriff der DDR-Propaganda der 1950er Jahre. Die DDR-Führung störte den RIAS systematisch und begründete dies damit: „Die Finanzierung des Senders erfolgt über gedeckte Kanäle der Central Intelligence Agency, welche durch den Sender die DDR mit amerikanischer Propagandaüberzieht.“ In zahlreichen DDR-Strafprozessen der 1950er Jahre war das unerlaubte Hören des RIAS ein Leitthema der Staatsanwaltschaft. 1955 ordnete der Stasi-Funktionär Erich Mielke die „Aktion Enten“ an, um Informanten des RIAS in Ostdeutschland zu identifizieren und vor Gericht zu stellen. Im Juni 1955 führte das zum RIAS-Prozess, der mit hohen Haftstrafen und einem Todesurteil endete.
Das Gebäude des RIAS befand sich in der Kufsteiner Straße 69.

Heute beherbergt das Funkhaus am Hans-Rosenthal-Platz das Deutschlandradio mit der Adresse Hans-Rosenthal-Platz. Hans Rosenthal gehörte zu den RIAS-Mitarbeitern der ersten Jahre.
Gerhard Löwenthal, der seit 1946 beim Sender arbeitete, schrieb in seinen Memoiren, „man habe Propaganda betrieben, deren Ziel es zumindest phasenweise gewesen sei, die DDR zu destabilisieren“.

Das AlliiertenMuseum
Unter dem Titel „Wie aus Feinden Freunde wurden“ erzählt das AlliiertenMuseum eine außergewöhnliche Geschichte voller Spannung und Dramatik. Sie beginnt mit der Niederlage der Deutschen im Zweiten Weltkrieg.
Wenige Monate nach dem Einmarsch der Roten Armee in Berlin folgten im Sommer 1945 die Truppen der USA, Großbritanniens und Frankreichs als Sieger und Besatzer. Gemeinsam mit dem Kriegsverbündeten, der Sowjetunion, sollte das Deutsche Reich vom Nationalsozialismus befreit werden.
Doch es kam zum Konflikt. Die westlichen Siegermächte wollten Deutschland auf der Grundlage von Freiheit und Demokratie wiederaufbauen. Der Sowjetunion hingegen diente ihr kommunistisches Gesellschaftssystem als Vorbild. Berlin wurde zu einem der wichtigsten Schauplätze jener Auseinandersetzungen, die als Kalter Krieg in die Geschichte eingegangen sind. Mehr als einmal drohte er hier „heiß“ zu werden.
Trotzdem vollzog sich 1989/90 die deutsche Einigung in Frieden und Freiheit. Welche Rolle haben die Westmächte in diesem Prozess gespielt? Vor allem: Wie kam es dazu, dass sie nach fast 50 Jahren als Verbündete und Freunde die Stadt wieder verließen?
Die Spuren dieser ereignisreichen Zeit sind an historischem Ort auch heute noch präsent. Das AlliiertenMuseum liegt mitten im ehemaligen amerikanischen Sektor.

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