Durchlöchert wie ein Schweizer Käse: Berlins Untergrund!

In einem ehemaligen Bunker im U-Bahnhof Gesundbrunnen präsentieren sich die Berliner Unterwelten. Hier können Besucher auf vier Etagen alles über die Tunnel, unterirdische Anlagen und Gänge in Berlin erfahren und entdecken.
Die Ausstellung des Berliner Unterwelten e.V. informiert über die Geschichte und Entwicklung Berlins aus einer ungewohnten unterirdischen Perspektive – die Bunkeranlagen in Berlins Untergrund, Bombenfunde und Munitionsbergung aber auch über Berlins Rohrpostsystem, Brauereikeller und „blinde“ Tunnel.

Der Berliner Unterwelten e.V. veranstaltet zudem thematische Führungen, u. a. zu den Themen “Dunkle Welten” (führt durch das Berliner Unterwelten Museum), “Vom Flakturm zum Trümmerberg”, “U-Bahn, Bunker und Kalter Krieg” und “Mauerdurchbrüche”, die ungewöhnliche Einblicke in die Berliner Unterwelten. Die Besucher entdecken – je nach gewählter Tour – u. a. Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg und dem Kalten Krieg.

Bitte beachten: Der Gruppenbesuch ist nur nach Voranmeldung möglich. Das übernehmen wir für Sie!

Schon mal was von einem 1-Mann-Bunker gehört? Das mehr bei den Touren durch die Berliner Unterwelten.

Berliner Unterwelten

Berlins Untergrund - verschiedene Touren

Zeitgeschichtliche Führung durch einen authentischen Ort

Hunderte von Menschen laufen täglich an einer grünen Tür im U-Bahnhof Gesundbrunnen vorbei, ohne zu ahnen, dass sich dahinter ausgedehnte und geschichtsträchtige Räume verbergen. Noch heute ist hier unten zu spüren, wie unangenehm es einst gewesen sein muss, in den engen Räumen der Bunkeranlage eingezwängt zu sein – unten surrende Lüftungsanlagen und oben am Himmel dröhnende Bomberstaffeln.

Im Berliner Unterwelten-Museum werden Schwerpunkte wie Bombenkrieg und Luftschutz authentisch thematisiert. Gezeigt werden zudem Funde aus Bunkern des ehemaligen Regierungsviertels, sowie Kriegsschrott und Bodenfunde als Hinterlassenschaft des Zweiten Weltkrieges. Im Blickpunkt steht auch das komplexe Thema „Kriegsbauwerk und Denkmalschutz“. Außerdem erfährt der Besucher viel Interessantes über Dinge, die sich im Berliner Untergrund befinden oder befunden haben. Das Berliner Unterwelten-Museum zeigt Bilder und Exponate u. a. der Berliner Rohrpost, der Brauereikeller und des Abwassersystems.

Dauer: 90 Minuten

Einstieg in eine faszinierende unterirdische Ruinenlandschaft

Im September 1940 wurde auf persönlichen Befehl Hitlers mit der Planung von Flaktürmen begonnen, die – mit schweren Geschützen bestückt – die Berliner Innenstadtbezirke gegen Bombenangriffe schützen sollten. Zwischen Herbst 1940 und Frühjahr 1942 entstanden in Berlin drei Flakturmpaare, eines davon im Volkspark Humboldthain. Die Bunker hoben sich mit Abmessungen von ca. 70 x 70 Metern Seitenlänge und einer Höhe von rund 42 Metern monströs von ihrer Umgebung ab. Unter meterdicken Stahlbetondecken fanden tausende Zivilisten bei den Bombenangriffen Schutz. In der Nachkriegszeit wurden die Flaktürme von den Alliierten gesprengt. Die Nordseite des Geschützturms im Humboldthain blieb nur erhalten, weil durch die Sprengung nahegelegene Gleisanlagen nicht beschädigt werden sollten. Später wurden im Humboldthain etwa 1,4 Millionen Kubikmeter Schutt abgekippt. Dadurch wurden Bunkerruinen weitgehend übererdet und fortan prägten zwei Trümmerberge das Gelände.

Seit April 2004 führen wir durch das Innere der Flakturmruine im Volkspark Humboldthain. Bei diesem abenteuerlichen Rundgang werden drei von insgesamt sieben Geschossen der größten Bunkeranlage Berlins gezeigt. Freitragende Abdeckungen und Brücken bieten schwindelerregende Blicke in die Tiefe. Anhand zahlreicher Informationstafeln erläutern unsere Referenten den Besuchern zudem die Geschichte des Bauwerkes. Bisher haben die aktiven Vereinsmitglieder in mehr als 8.000 geleisteten Arbeitsstunden über 1.400 Kubikmeter Trümmerschutt bewegt und naturverbunden zugleich ein Winterquartier für Fledermäuse ausgebaut. Um die Tiere nicht im Winterschlaf zu stören, wird diese Führung nur von April – Oktober angeboten.

Bitte beachten: Für diese Führung müssen Besucher mindestens 18 Jahre alt sein.

Dauer: 90 Minuten

Atomschutz und vermeintliche Sicherheit im „Ernstfall“

Diese Führung veranschaulicht Spuren des Kalten Krieges im Untergrund. In Vorbereitung auf einen möglichen atomaren Konflikt wurden im Westteil Berlins Bunkeranlagen für den Zivilschutz reaktiviert und neue Schutzanlagen errichtet. Insbesondere in der Zeit nach dem Mauerbau investierten Bundesregierung und Senat Millionen von D-Mark in diese Projekte. Teilweise als „Mehrzweckanlagen“ bezeichnet, benutzen wir diese heute als Parkgaragen, U-Bahnhöfe oder Lagerräume. Der Rundgang führt die Schrecken und die Auswirkung eines möglichen Atomkrieges anschaulich vor Augen.

Diese Führung beginnt mit einer Besichtigung der Zivilschutzanlage Blochplatz, einen im Kalten Krieg reaktivierten Schutzbau aus dem Zweiten Weltkrieges. Im „Ernstfall“ sollten hier 1.318 Personen für max. 48h Schutz finden. Ausstellungsexponate und Fotografien runden die Führung um Themen wie „Schutzraumbau im geteilten Deutschland“ oder „Funktionsweise von Schutzbelüftungen“ ab.

Nach einem U-Bahn-Transfer zum benachbarten U-Bahnhof Pankstraße bieten wir Ihnen einen Einblick in die Funktionsweise eines „modernen“ Atomschutzbunkers. Diese 1977 bei der Verlängerung der U-Bahnlinie 8 errichtete Mehrzweckanlage sollte 3.339 Menschen Schutz für mehrere Wochen bieten. Sie ist damit die viertgrößte Zivilschutzanlage Berlins, weiterhin funktionsfähig und verfügt sogar über ein unterirdisches Wasserwerk für die Trinkwasserversorgung. Riesige Stahlbetontore hätten die Anlage hermetisch abgeriegelt, ein 465-PS-Diesel-Notstromaggregat die unabhängige Stromversorgung übernommen. Spezielle Drängelsperren sollten eine Überbelegung verhindern. Vor allem die Schlafräume mit eng aneinander gestellten Vierstockbetten lassen erahnen, mit welche Zuständen Überlebende im Falles eines Atomkriegs wochenlang konfrontiert gewesen wären …

Dauer: 90 Minuten

Unterirdische Fluchten von Berlin nach Berlin

Seit das SED-Regime im August 1961 die Berliner Mauer errichtete, gab es immer wieder Versuche, mittels in den märkischen Sand gegrabener Tunnel auf dem Weg in die Freiheit die tödlichen Sperranlagen zu überwinden. Der erste Tunnel entstand bereits im Oktober 1961, der letzte 1982. Insgesamt gab es mehr als siebzig Fluchttunnel, von denen jedoch nur jeder Fünfte erfolgreich genutzt werden konnte. Durch sie gelangten dennoch über 300 DDR-Bürger nach West-Berlin. Es gab spektakuläre Aktionen, Verrat und bitteres Scheitern, wenn Fluchtpläne vorzeitig bekannt wurden. Ein regelrechtes Katz-und-Maus-Spiel zwischen Tunnelbauern und der DDR-Staatssicherheit (Stasi) entstand, unter zunehmend erschwerten Bedingungen für Fluchthelfer und Fluchtwillige.

Währen dieser Tour erzählen wir jedoch nicht nur die Geschichte(n) der Fluchttunnel. Auch die Berliner Geisterbahnhöfe, ihre perfide Sicherung gegen sogenannte Grenzverletzer und Absperrungen in der Kanalisation gegen unterirdische Fluchtversuche werden dokumentiert.
Nach dem Besuch der thematischen Ausstellung in der Zivilschutzanlage Blochplatz geht es per „U-Bahn-Shuttle“ zur Bernauer Straße, einem der Brennpunkte des Mauerbaus und aufgrund der zentralen Lage auch des Baus von Fluchttunneln. Auf einer Streckenlänge von nur 350 Metern wurden die Grenzsperranlagen hier siebenmal untertunnelt. Nahe diesen authentischen Schauplätzen der Geschichte geht es erneut in den Untergrund. In den historischen Gewölben der ehemaligen Oswald-Berliner-Brauerei berichten wir sowohl anhand von Tunnelnachbauten sowie von verratenen und gescheiterten Tunneln auch über die beiden spektakulärsten Projekte aus der Zeit der Berliner Mauer, den „Tunnel 29“ und den „Tunnel 57“. Im wieder freigelegten originalen Brauereibrunnen können die Besucher dieser Tour auf den hier sehr tief liegenden Berliner Grundwasserspiegel hinunter blicken. Denn erst diese geologische Besonderheit ermöglichte das Anlegen tief liegender Fluchttunnel überhaupt.

Bitte beachten: Wir empfehlen diese Tour erst für Schüler ab Jahrgangsstufe 10.

Dauer: 120 Minuten

Ein Rundgang in die dunkle Vergangenheit Berlins

Der Fichtebunker steht für rund 130 Jahre Berliner Stadtgeschichte. Bis in die NS-Zeit diente das 1883/84 als Gasometer errichtete Gebäude der städtischen Straßenbeleuchtung. 1940 wurde im Rahmen des »Bunkerbauprogramms für die Reichshauptstadt« ein sechs Etagen umfassender »Mutter-Kind-Bunker« mit einer drei Meter starken Abschlussdecke in den alten Gasometer eingebaut. Während der Bombennächte bot er zunächst 6.500 Müttern und Kindern eine sichere Schlafstätte, später drängten sich in seinem Inneren bis zu 30.000 Menschen.
Im April 1945 wurde der Bunker von der Roten Armee besetzt. In der Nachkriegszeit diente er als Auffanglager für Flüchtlinge und Ausgebombte, in der Kelleretage befand sich ein Gefängnis. In den 1950er Jahren sind im fensterlosen Bunker ein Altenheim und ein Obdachlosenasyl eingerichtet worden. Erst 1963, nach einem Mord, wurde der »Bunker der Hoffnungslosen« geräumt und diente fortan als Lager von Lebensmittelreserven für die Westberliner.
Heute ist das Dach mit Lofts bebaut. Das Innere des größten noch im Originalzustand erhaltenen Berliner Bunkers wird vom Berliner Unterwelten e.V. museal genutzt. Im Rahmen des Rundgangs werden nicht nur Aufbau und Technik des denkmalgeschützten Bauwerks erläutert. Die Zeit des Bombenkriegs, die tragischen Schicksale der Kriegsflüchtlinge und Obdachlosen sind weitere Themen, die – ergänzt mit zahlreichen Ausstellungsstücken, Zeitzeugenberichten und moderner Projektionstechnik – vermittelt werden. So wird die dunkle Geschichte des Gebäudes auf einer spannenden Zeitreise wieder lebendig.

Bitte beachten:
Festes, geschlossenes Schuhwerk wird zur Teilnahme vorausgesetzt (keine hohen Absätze, keine Sandalen, Flip-Flops, Espandrillos, Ballerinas usw.). Wir empfehlen warme Kleidung (Innentemperatur ganzjährig ca. 10°C).
Die Tour richtet sich von Inhalt und Anspruch an ein erwachsenes Publikum und wird für Jugendliche frühestens ab der 8. Klasse empfohlen. Wir berufen uns in diesem Zusammenhang auf das Jugendschutzgesetz.
Die Anlagen sind aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht barrierefrei. Während der Tour geht oder steht man die meiste Zeit. Sitzgelegenheiten sind selten oder nicht vorhanden.

Dauer: ca. 90 Minuten

Und wenn Sie anschließend wieder an die frische Luft möchten, wie wäre es mit einer Kanu- oder Radtour oder einer Schiffsfahrt auf Berlins Gewässern?

Die Berliner Mauer

Die unterirdische Geschichte der Berliner Mauer

Tour im ehemaligen Grenzstreifen: Die unterirdische Geschichte der Berliner Mauer

Prenzlauer Berg von unten

Einblicke in den „Berlin Prenzlauer Berg von unten“

Erhalten Sie Einblicke in einen Brauereikeller und einen Wasserspeicher

Mauertour mit dem Rad

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Erkunden Sie mit unserer geführten Fahrradtour die Berliner Mauer.

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Mit dem Kanu auf der Spree, Havel oder Landwehrkanal unterwegs.

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